Dienstag, 09.01.2018

Dermatitis artefacta

Eine stationäre Indikation unserer Klinik

Dermatitis artefacta

Von einer Dermatitis artefacta spricht man, wenn Verletzungen/Wunden der Haut vorliegen, ohne dass eine eigentliche Hautkrankheit besteht. Diese Verletzungen bringen sich die Patienten selbst bei, was ein bewusster oder fast unbewusster Vorgang sein kann.

Meist führen psychische Probleme oder Zwänge dazu, dass die Haut verletzt wird. Bei manchen Patienten ist die Verletzung der Haut Ausdruck ihrer Vorstellung, dass sich kleine Lebewesen (z.B. Milben) oder unbelebte „Materialien“ in ihrer Haut befänden, welche sie zu entfernen trachten (Morgellons). Wieder andere Patienten bringen sich selbst schwere Verletzungen der Haut bei, um Arbeitsunfähigkeit oder gar eine Berentung zu erlangen.

Auch wenn es sich nicht um eine klassische Hauterkrankung handelt, müssen diese Patienten und die Beweggründe oder Auslöser für ihr Verhalten sehr ernst genommen werden! Aufgrund der Beschwerden tauchen sie meist zuerst beim Dermatologen auf, dem damit eine hohe Verantwortung für ihre Weiterversorgung zukommt – auch wenn er im Sinne seines Faches nicht allein zuständig ist.

In den meisten Fällen ist ein psychotherapeutischer Behandlungsansatz erforderlich, um die zugrundeliegenden Probleme erkennen und bewältigen zu können. Die Patienten können dies oft nicht aus eigener Kraft und verharren in ihrem Verhalten. Dieses kann jedoch langfristig mit psychotherapeutischen Mitteln unterbrochen werden.

In der PsoriSol-Klinik kümmert sich ein Team von Hautärzten und Wundmanagern um die Behandlung und Heilung der vorhandenen Wunden nach neuesten Standards. Die psychologische Abteilung arbeitet daran, dem Patienten die Problematik zu verdeutlichen und erste Ansätze der Behandlung  aufzuzeigen, wozu dann auch das Ermutigen zu einer ambulanten oder stationären psychotherapeutischen Weiterbehandlung gehören kann.

Dieser Text wurde verfasst von unserem leitenden Oberarzt Herrn Dr. med. Thomas Glaenz.

Information zur Einweisung / stationären Aufnahme finden Sie hier.

Hinweis: Bitte beachten Sie die Voraussetzungen für die stationäre Aufnahme

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